Bist du eigentlich eine gute oder schlechte Schulleitung? 

Inhaltsübersicht

Du gibst dir immer Mühe und trotzdem: Du bekommst Kritik von Eltern, der Geschäftsführung oder deinen Kolleg:innen – autsch.

Wie oft nimmst du dir so zu Herzen, was dir jemand rückmeldet, dass du noch abends beim Abendbrot daran denkst oder womöglich nicht oder schlechter schlafen kannst? Wie oft fragst du dich, ob du eine gute oder schlechte Schulleitung bist?

Manchmal passiert das öfter als uns lieb ist, oder?

In diesem Artikel erfährst du, warum Kritik vom Außen so schnell und leicht zu einer inneren selbstkritischen Stimme wird – und worauf es eigentlich wirklich ankommt, um zu bestimmen, ob du eine gute oder schlechte Schulleitung bist. 

Übrigens: Die Absolvent:innen unserer „Fachausbildung zur souveränen Führungsperson“ fühlen sich bestens ausgestattet, um Kritik in ihrem Alltag gelassen und konstruktiv zu begegnen.



Als Schulleiter:in wirst du ständig kritisiert

Es scheint, als ob verschiedene Gruppen deiner Umgebung ein Abo darin haben, dich zu kritisieren. Deine Kolleg:innen, die Eltern, die Schulaufsicht, die Geschäftsführung… 

Deine Rolle als Schulleitung ist definitiv im Feuer von vielen verschiedenen Interessen, Meinungen und Unzufriedenheiten. 


Nimmst du manchmal Kritik mit nach Hause?

Vielleicht bist du nicht immer komplett geankert und stabil mit dir – denn (was alle anderen und – gib es zu – auch du selbst oft übersehen) du bist ja auch ein Mensch!

Vielleicht nimmst du die ein oder andere Kritik mit nach Hause und sogar mit ins Bett, wo sie dich dich unruhig hin- und herwälzen lässt und mit dunklen Ringen am nächsten Morgen wieder in deinen fordernden Alltag schickt. 

Sich selbst zu reflektieren ist eine wichtige Fähigkeit – aber Selbstreflektion kann schnell zum Hinterfragen und dann zu Selbstkritik werden. Das schwächt dich (und raubt deinen Schlaf). 


Niemand kennt deine Führungsrolle so gut wie du

Wenn du dich darin wiederfindet, dass Kritik oft an dir “kleben” bleibt und dich unsicher macht – oder du dich auch ohne Kritik manchmal fragst, ob du deinen Job eigentlich gut (genug) machst – dann stecken da diese zwei Sachen dahinter: 

  1. Dein Job als Schulleiter:in ist dir wichtig und genauso ist es dir wichtig, dass du dein Bestmögliches tust. Für dich, deine Kolleg:innen und vor allem die Kinder. 
  2. Du weißt nicht genau, was eigentlich “gut” bedeutet. Kritik sagt oft mehr über die kritisierende Person aus – und vielleicht bist du dir dessen sogar bewusst. Aber woher weißt du denn, ob es nicht doch an dir liegt?


Als Schulleiter:in hast du keinen klaren Bewertungsrahmen

Wo kannst du ansetzen bei der Frage, ob du “gut” oder “schlecht” in deinem Job bist – vor allem ohne dich in den Meinungen und individuellen Interessen deines Umfelds zu verlieren? 

Das Außen kann manchmal ein Sturm sein. Lass es uns kurz sammeln, was du für Optionen zur Orientierung hast: 

  • Referenzrahmen Führung? Verordnungen umgesetzt? Schulaufsicht zufrieden?
    Das scheint der Tiefe deiner Arbeit nicht wirklich gerecht zu werden. 
  • zufriedenes & kreatives Kollegium? Das ist sicherlich ein wichtiger Aspekt – aber macht dich auch ganz schön abhängig davon, einzelnen zu gefallen.
  • zufriedene Eltern? Wohl eine der kritischsten Stimmen – und in sich schon so vielfältig wie alle Stimmen zusammen!
  • Abschlüsse der Kinder? Du arbeitest ja eigentlich an einer freien Schule, um weniger Wert auf der Bewertung zu haben, oder?
  • Auf dem neuesten Stand der Forschung? Wie genau möchtest du festlegen, ob du da up-to-date bist – ohne sinnlosen Trends hinterher zu laufen? 
  • Anmeldezahlen, Bewerbungen, etc? (Unternehmerischer Erfolg)
    Anmelde- und Bewerbungszahlen sind sicherlich gute Indikatoren für die Außenwirkung. Aber zum einen hat eure Schule Grenzen bei der Kapazität und zum anderen gibt es noch so viel mehr Dimensionen (z. B. ob du dich abends nur noch mühsam nach Hause schleppst und in 2 Monaten krank geschrieben werden musst!)

Sich bewusst zu machen, dass es keinen einheitlichen Bewertungsrahmen gibt, kann dir helfen, schon ein wenig Druck von deinen Schultern zu nehmen. Und es geht noch weiter…



Orientierung im Außen macht dich unsicher

Wir müssen gar nicht unbedingt die kritischen Stimmen nah an uns heranlassen, um unsicher zu werden: Schon der Blick nach außen trägt dazu bei!


Wie sehr ist deine Führung beeinflusst?

Ich führe so, wie ich es bei anderen gesehen habe - ist ein schlechter Leitsatz

Erinnere dich mal zurück an deine ersten Tage und Wochen als Schulleiter:in: Hast du dich da öfter mal daran orientiert, “wie es andere machen” oder “vor dir gemacht haben”? 

Wie viel davon beeinflusst immer noch deine Haltung und Herangehensweise ans Führen?

Oft ist es ja schon so: “Ich führe so, wie ich es bei anderen gesehen habe.”
Und nicht so, wie ICH eigentlich führen würde.
Oft wissen wir noch nicht mal, wie es eigentlich wäre, aus unserer eigenen Persönlichkeit heraus zu führen. 

Stattdessen kreieren wir uns Maßstäbe aus all den externen Stimmen mit den verschiedenen Meinungen – kein Wunder, dass du überfordert bist. 



Es fehlt der Austausch zu anderen Schulleitungen

Hinzu kommt, dass wir als Schulleitung oft wenig Austausch mit anderen Führungspersonen oder einem Netzwerk aus Schulleitungen haben (übrigens etwas, was an unserer “Fachausbildung zur souveränen Führungsperson an Schulen” und in der Co-Creation Community sehr geschätzt wird).
Wir tragen viele (große!) Entscheidungen auf unseren Schultern – jeden Tag -, aber können uns eigentlich gar nicht darüber austauschen. Geschweige denn, dass wir die Zeit zu haben scheinen, um uns tiefergehend damit zu beschäftigen. 


Unsicherheit zeigt sich im Alltag als Schulleiter:in

In meiner Rolle als Coach sehe ich immer wieder ganz praktische Fragen im Alltag auftauchen zur Führungsrolle: 

  • Darf ich unsicher sein – und es zeigen? 
  • Darf ich emotional sein – und es zeigen? 
  • Darf ich überfordert sein – und es zeigen? 

Kennst du eine oder mehrere davon vielleicht? 

Häufig gehen wir den “vermeintlich” sichereren Weg: Wir setzen eine Maske morgens auf und zeigen lieber weniger als mehr.
Im besten Fall warten die Anteile von uns brav vor dem Schulgebäude und wir nehmen sie nach unserem (späten) Feierabend wieder mit. 

Puh, das ist ganz schön anstrengend!



Mutig und nachhaltig: Die eigenen Bewertungskriterien als Schulleiter:in definieren

Die tägliche Herausforderung für dich als Schulleitung ist es, die Balance zwischen diesen beiden Aspekten zu finden: 

  1. Die Funktion und Rolle als Leitung ausfüllen (Klarheit, was diese eigentlich konkret sind, hilft ganz stark dabei, sie authentisch auszufüllen!) 
  2. deinen eigenen Weg / Antrieb finden

Praktische Impulse, um die Führungsrolle authentisch für dich zu definieren

Finde deine individuelle & ganzheitliche Führungsrolle als Schulleitung und bau darüber immer mehr (Selbst-)Sicherheit auf.


  1. Identifiziere, welche Persönlichkeitsteile du jeden Tag zuhause lässt, und integriere mögliche Widersprüche
    Hilfreich dabei kann es sein, deinen Wunsch mit dem vermeintlichen “Problem” in einen “Und”-Satz zu setzen. 

Beispiel: Ich möchte, dass sich mein Kollegium sicher fühlt. Deswegen kann ich nicht zeigen, wie oft ich selbst händeringend Antworten suche.

Ich möchte, dass sich mein Kollegium sicher fühlt und deswegen zeige ich, dass auch ich manchmal um Antworten ringe. 

Wie fühlt sich das an?


  1. Kläre, was dein eigener Antrieb ist, Schulleiter:in zu sein

Ergänze doch mal den Satz:
Führung heißt für mich, … 

Und mach das nicht nur einmal, sondern 10, 20 oder 50 Mal.

Was bedeutet es alles, für dich zu führen? 

Du wärst überrascht, wenn du wüsstest, wie vielfältig die Antworten auf diese Frage sind. Als Beraterin und Coach von unzähligen Schulleitungen in den letzten 4 Jahren kann ich eins sagen: Wenn ich frage, finde DEINEN Antrieb, dann bin ich auch ganz sicher, dass du einen ganz eigenen HAST!


  1. Kläre, was deine Aufgaben und Funktionen sind

Das kann teilweise aus dem letzten Punkt resultieren – aber es gibt zusätzlich Führungsaufgaben, die sind universal. 

Die “7 Räume der Führung” geben da einen wichtigen Rückschluss 

(Anmerkung: Hast du schon den Test zu den “7 Räumen der Führung” gemacht, um zu sehen, wo du mit deiner Führung stehst? Das kann dir wertvolle Impulse zu deiner aktuellen Führungsrolle geben!). 

Ein Beispiel:
Ja, es IST deine Aufgabe, deinen Mitarbeiter:innen Sicherheit zu schenken und verwurzelt und stabil zu sein. Das schenkt Orientierung und einen Rahmen, in dem deine Lernbegleiter:innen sich auf ihre pädagogische Arbeit konzentrieren können. 

Universale Aufgaben sind z. B.:

  • Sicherheit vermitteln
  • Orientierung geben
  • eine Vision entwickeln und halten
  • Das Team entwickeln und in denselben Werten ankern
  • Leidenschaft für euer Warum entfachen
  • ein herzliches Umfeld schaffen
  • eine gute Qualität der Pädagogik sicherstellen
  • das richtige Maß an Kommunikation finden

Jeder Zweck deiner Rolle steht erstmal für sich. 

Es ist eine erstmal nur (wichtige) Rolle. 

Sie auszufüllen kann auf 10.000 verschiedene Arten passieren. 

(Und am schönsten ist es doch, wenn du DEINE wählst, oder?)

Diese Trennung ist unfassbar hilfreich, um dich frei und souverän zu fühlen – unabhängig von den (vermeintlich) kritischen Blicken von anderen. 


  1. Formuliere, wie du deine Rolle ausfüllen möchtest

Hilfreiche Fragen können sein: 

  • Was beobachtest du aktuell in der Zusammenarbeit mit deinen Kolleg:innen? 
  • Was ist gut, was ist herausfordernd? 
  • Wie willst du dich fühlen? Wie würde sich ein gelassener Führungsalltag anfühlen? 
  • Was sind Charakterzüge von dir, die niemand anderes ersetzen könnte – und inwiefern kannst du das in deiner Führung als Superpower einsetzen? 

Für die kommenden Tage: Kleine Minischritte für eine klarere Führungsrolle

Du weißt selbst am besten, wo du stehst und was kleine machbare Minischritte sind, die du in den nächsten Tagen in deinen Alltag mitnehmen kannst. 

Nimm dir JETZT eine Minute Zeit – ich weiß, deine Zeit ist kostbar: Ich garantiere dir, sie ist gut genutzt! – und benenne 3 Minischritte.
Prüfe dann, ob sie wirklich “Mini” sind. Und breche sie gegebenenfalls noch weiter runter.
“Mini” sind sie dann, wenn sie sich leicht und ohne großen Widerstand machbar anfühlen. 

Beispiele dafür können sein: 

  • “Ich werde einmal am Tag ausprobieren zu sagen, was ich gerade fühle. Und beobachten, wie es mir damit geht und wie mein Gegenüber reagiert.”
  • “Bei Betreten des Schulgebäudes werde ich kurz mit mir einchecken, ob ich gerade eine Maske aufsetze.”
  • “Ich werde heute in meiner Mittagspause einen Timer auf 4 Minuten stellen und den Satz beenden Führung bedeutet für mich… )”
  • “Ich werde heute kurz vor Feierabend nochmal 2 Minuten überlegen, wie ich heute meine Führungsrolle ausgefüllt habe: Was waren gute Entscheidungen? Wo war ich ICH?”

Die eigene Führungsrolle – mein Wunsch für dich ist es, dass du sie dir selbst gestaltest und wieder gut schlafen kannst. Ich weiß selbst so gut aus eigener Erfahrung aus 10 Jahren Schulleitung und aus mehreren Jahren Beratung für Schulleitungen, wie die kritischen Stimmen einen belasten können. 

Und das muss nicht sein: Dich mit deiner Rolle auseinander zu setzen und sie zu gestalten ist ein aktiver Prozess. Den du heute schon beginnen kannst 


Übrigens: Genau das passiert intensiv auch in den 3 Monaten der “Fachausbildung zur souveränen Führungsperson an Schulen”, immer mit machbaren und praxisnahen kleinen Minischritten.
Und das Beste: Diese Entwicklung musst du da mal nicht alleine machen – sondern in einer Gruppe von lauter anderen Schulleitungen!!
Hier findest du mehr Informationen zur “Fachausbildung zur souveränen Führungsperson”.

Als Abschluss zu diesem Beitrag lege ich dir den Test zu den “7 Räumen der Führung” ans Herz. Hier geht es nämlich genau darum zu schauen, wo du schon gut in deiner Balance bist und wo du dich selbst liebevoll und nachsichtig in die Balance bringen kannst. 

Fühle dich auch eingeladen, das mit unserer Unterstützung zu machen.

Alles Liebe, deine Sandra 

Sandra Schumacher, Coaching Institut Begleitung Struktur Schulleitung Schulleiter Freie, Waldorf MontessoriSchule, Reformpädagogik

Sandra Schumacher

Sandra Schumacher ist die Gründerin des Instituts Wunder. Fliegen. Weiter. und blickt selbst auf 10 Jahre Schulleitung an einer freien Montessori-Schule zurück.

In ihren Blogartikeln schenkt sie dir spannende Einblicke in alltägliche Fragen von Schulleiter:innen und Führungspersonen an Schulen - und hilft dir, deine eigene Führung jeden Tag zu verbessern!

Erfahre mehr über uns!

Sandra Schumacher, Coaching Institut Begleitung Struktur Schulleitung Schulleiter Freie, Waldorf MontessoriSchule, Reformpädagogik

Sandra Schumacher

Sandra Schumacher ist die Gründerin des Instituts Wunder. Fliegen. Weiter. und blickt selbst auf 10 Jahre Schulleitung an einer freien Montessori-Schule zurück.

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Psst, es gibt eine Ausbildung zur Schulleitung

Die praxisnahe Fachausbildung zu den “7 Räumen der Führung”

Die Online-Fachausbildung zu den “7 Räumen der Führung” ist das Herzstück des Instituts. Zwei Mal im Jahr begleiten wir eine ausgewählte Gruppe von bis zu 25 Personen dabei, in ihre souveräne Führungsrolle (noch mehr) hineinzuwachsen. Dabei kreieren wir eine ausgeglichene Mischung von Gemeinschaft und Austausch mit wertvollem und praktischem Input.

Nach den 3 Monaten wirst du nicht nur Kontakte für das Leben geknüpft haben, sondern mit einem ganz neuen Gefühl von Gelassenheit deinen Alltag mit all seinen Herausforderungen meistern.

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