Als Schulleitung achtsam mit sich selbst

Kennst du Tage, die sich wie eine lange Reihe von Terminen darstellen?

Schon wenn du an diese Tage denkst, fühlt sich deine Brust eng und dein Rücken fest an?

Ich kenne das nur zu gut und Maria eine Schulleiterin, von der ich dir in diesem Text erzählen werde, kennt das auch.

In diesem Text stelle ich dir eine kleine und alltagstaugliche Übung vor, die dir hilft auch bei vielen (und herausfordernden) Terminen präsent und motiviert zu sein. Außerdem kannst du beim Lesen ein Gefühl dafür bekommen, wie es ist mit mir zusammenzuarbeiten. Spüre genau hin, ob ich dir als Gesprächspartnerin helfen könnte, deine Gedanken so zu sortieren und besser greifen zu können, dass du leicht und einfach weißt, was für dich gerade der effektivste nächste Schritt ist. Und der darf leicht sein 😃.

Mein Name ist Sandra Schumacher und ich begleite Schulleitungen und Vorstände, damit sie souverän und autonom ihre Führungsrolle ausfüllen können. Führung soll sich möglichst leicht anfühlen. In der Zusammenarbeit mit mir bekommst du ein Licht in die Hand, das dir deine nächsten Schritte so erleuchtet, dass du sie leicht und einfach gehen kannst. In der Folge entwickelt ihr als Gemeinschaft eine verbindliche Haltung, die zu zielführenden Handlungen gemäß eures besonderen pädagogischen Konzepts führt. Es entsteht Verbindung wo vorher Unklarheit war. Voller Fokus schreitet ihr leicht voran. Es fühlt sich wunderbar an.

Achtsam zu Führen, zuerst dich selbst, ist ein Puzzleteil 🧩, das ich dir in diesem Text ein Stückchen näher bringen möchte.

Ich telefoniere mit einer Schulleiterin. Sie heißt Maria. Wir arbeiten zusammen und unser Gespräch findet im Rahmen ihres Coachings statt. Wir treffen und in der Regel alle zwei Wochen. Sie in Berlin, ich hier in Erlangen.

Es ist der 3. Dezember 2022 und am Ende des Gesprächs sagt sie:

„Ich merke gerade, wenn ich so nebenbei in meinem Kalender blättere, dass mir richtig schlecht wird, wenn ich an die zahlreichen Termine, Mitarbeitergespräche und Online-Treffen in der nächsten Woche denke. Mein Kalender ist so voll, das fühlt sich nicht gut an. Ich arbeite ja gerne, doch wenn es zu viele Stunden sind, fällt es mir schwerer und schwerer.

Die Energie verlässt mich, schon beim Gedanken daran. Die Woche fühlt sich richtig belastet an, das sollte sie nicht.“

Ich freue mich über Marias Offenheit. Eigentlich ging es in ihrem Coaching gerade um ihre langfristige Schulentwicklungsplanung. Doch sie hat gelernt auf sich zu achten und ihre Bedürfnisse zu benennen. Ich holte Luft und sage: „Dann bist du jetzt reif für eine Übung, die ich liebe, weil sie einen Raum schafft zwischen dir und deinen Terminen. Das macht es dir sofort leichter.“

Marias Interesse ist geweckt und so lernt sie die Übung „Schatzkistenübung“ kennen.

Ich erkläre: „Du achtest bei jedem Treffen darauf, dass du gedanklich nur bei diesem Treffen bist.

Du denkst nicht an das Treffen davor und auch nicht an das oder die Treffen, die noch kommen werden.

Du bist ganz im Moment.

Am Ende des Treffens, wenn du auflegst, oder den digitalen Raum schließt oder du nach dem Treffen den Raum verlässt, beendest du ganz bewusst für dich auch innerlich das Treffen. Du lässt das Gesagte im Raum zurück.

„Und dafür nutze ich das Bild einer Schatzkiste? Das spricht mich sehr an.“, meldet Maria sich zu Wort. „Genau,“, sag ich. „Also, du schließt den Deckel einer großen Schatzkiste.“

„Warte mal“, sagt Maria nun. „Ich muss mir diesen Deckel und diese Kiste mal genau vorstellen.“

Ihre Fantasie ist angeregt und dann gibt es kein Halten. Wir arbeiten schon einige Monate miteinander und deshalb weiß ich sehr genau, dass es jetzt gut ist, sie nicht zu unterbrechen. Sie macht die Übung nun zu ihrer und das ist das Wichtigste. Es reicht nicht aus, dass ich als ihre Begleiterin weiß dass ihr diese Übung helfen wird. Wenn sie das Bild für sich füllt, wird sie die Übung auch anwenden.

„Die Kiste ist richtig groß, steht auf einem staubigen, komplett leeren Dachboden und mitten im Raum. Sie ist aus unbehandeltem Eichenholz. Der Deckel ist ebenfalls staubig. Wenn ich ihn langsam schließe, knarzt das Scharnier und der Staub tanzt im Sonnenlicht um die Kiste herum. Meine Hand, die den Deckel berührt ist auch schon ganz staubig, ich habe das Bedürfnis sie zu waschen.“

„Wunderbar“, sage ich und fahre mit der Erklärung fort:

„Also der Deckel symbolisiert das Ende des Treffens und du machst ja zwischen den Treffen immer eine Pause und da bleibt der Deckel zu. Bevor das nächste Treffen beginnt, öffnest du gedanklich wieder deine Kiste und schaust rein, was nun drin ist. Da es ja eine Zauberkiste ist, leer sie sich immer wieder. Nur die Vorbereitungen für das neue Treffen sind dann in der Kiste.“

Maria sagt nun: „Ich merke, ich habe das Prinzip verstanden und habe richtig Lust die Übung gleich nächste Woche auszuprobieren?“

Diese „Die Schatzkisten-Übung“ kannst auch du in deinen trubeligen Führungsalltag integrieren.

Sie kann ein fester Baustein deiner Selbstfürsorge sein.

Wie wirkt sie? Diese Übung ermöglicht dir das bewusste Wahrnehmen der Gegenwart.

Du bist achtsam, im Moment.

Sie ist damit ein hilfreiches Überlebens-Tool, um durch Tage mit vielen Terminen, ob in Präsenz oder Online gut durchzukommen.

Was meine ich mit „gut durchkommen“ genau?

Damit meine ich, dass du in den Treffen präsent bist und das Zusammentreffen mit anderen Menschen, den Austausch, die Gespräche und die Kokreationen erleben kannst, ohne dich innerlich zu verkrampfen. Ohne schon an das Nächste zu denken und dich überfordert zu fühlen.

Weil du jeden Termin einzeln für sich betrachtest.

Das schafft einen wertvollen Raum zwischen dich und den Termin.

Der Gefühl, das Maria sagte „Schon beim Gedanken daran fühlt es sich schwer an.“, fühlen viele Menschen, die eine Führungsrolle, wie zum Beispiel eine Schulleitung inne haben. Nach meiner Erfahrung hat das oft damit zu tun, dass sie aus einem hohen Verantwortungsbewusstsein heraus die Führungsrolle übernommen haben. Sie möchten es gut machen und möglichst allen Menschen entsprechen. Doch wenn sie die Führungsrolle als selbst schwer erleben, verlieren sie ihre Freude und irgendwann auch ihre Motivation für die Sache.

Nutze diese Übung, wenn du hier vorbeugen möchtest und deine Führungsaufgabe mit Achtsamkeit verbinden möchtest. Auch deinen Mitarbeitenden kann diese Übung helfen vor Elterngesprächen oder Teamsitzungen.

Zur Erinnerung an die Übung, kannst du eine Visualisierung benutzen und in deinen Kalender neben deine Termine eine kleine Schatzkiste malen. Daneben kannst du schreiben, was du für das Treffen noch an Vorbereitung brauchst. Und warum nicht nach dem Treffen auch das Debriefing, also die Reflexion dann auf die andere Seite der Schatzkiste notieren. Falls du genug Platz hast 😉 hast du damit alles zusammen..

Dieses Symbol im Kalender kann dich erinnern.

Hier findest du noch eine griffige Zusammenfassung:

Diese Beschreibung kannst du dir ausdrucken und auf deinen Schreibtisch legen

Schon eine kleine Veränderung kann eine große, eine entscheidende Wirkung haben.

Deine innere Haltung ist entscheidend, wenn es darum geht, dein (Arbeits-) Leben flexibel und bewusst, mit möglichst viel Eigenständigkeit zu gestalten:

Sage innerlich „Ja“ zu jedem neuen Tag und sei gespannt, was er dir an neuen Erfahrungen und spannenden Begegnungen bringen wird.

Öffne dich dem persönlichen Wachstum, der persönlichen Entwicklung, indem du sie freudig begrüßst.

Und nochmal:

Schon eine kleine Veränderung kann eine große, eine entscheidende Wirkung haben.

Im nächsten Blogpost wird es um eine weitere Übung gehen, die schon eher ein Ritual ist, nämlich um das Ein- und Auschecken. Auch damit schaffst du Präsenz und einen achtsamen Raum für eure Treffen, Teamsitzungen, Besprechungen. Damit diese zu energiespendenden, kraftvollen Zusammentreffen werden können.

Ich freue mich über dein Interesse an meiner Arbeit.

Wenn du regelmäßige Impulse von mir möchtest und meine neuen Angebote für Schulleitungen als Erste erfahren willst, dann komm zu meinem Newsletter-Tribe dazu. Und wenn du merkst, dass du neugierig bist auf ein Coaching bei mir, melde dich gerne, wenn es für dich passt hier.

Herzlich,

Sicherheit bekommen in der Schulleitung – Coaching für DEINE Leitungspersönlichkeit

Du willst dich als Schulleiter*in begleiten lassen?

Du suchst einen Sparringpartner, der deine Situation genau kennt?

Manch kniffligen Entscheidungen hinterließen bei dir in der Vergangenheit ein ungutes Gefühl und du möchtest in Zukunft deine Entscheidungen mit einer kompetenten Partnerin sortieren.

Du wünschst dir Sicherheit und Klarheit, willst ungebremst voranschreiten und doch möglichst alle mitnehmen?

Dann bist du bei mir richtig:

Ich habe selbst jede Menge Erfahrung in Management und Leadership an freien Schulen. Durch knapp zehn Jahre Schulleitung, in der ich mehr gelernt habe als ich selbst vorher für möglich gehalten hätte…Und zwar nicht zuletzt durch die Dinge, die nicht funktioniert haben. Mir ist persönlich sehr wichtig, meine persönliche Haltung, die durch die Montessoripädagogik geprägt ist, in das Führungshandeln zu integrieren. Damit meine ich ein positives Menschenbild, das davon ausgeht, dass wir aus unserem freien Willen heraus viel Gutes in dieser Welt bewirken können und bewirken sollen. Das ist mein Motor.

Und die Humanen Tendenzen, die für die Arbeit mit Kindern handlungsweisend sind, sind in jedem Menschen als Grundbedürfnis angelegt. Diese möchte ich auch für mich als Führungsperson zentral in meine Führungsarbeit integrieren:

Hier sind sie aufgelistet:

Baue diese grundlegenden universellen Grundtendenzen immer wieder in dein Führungshandeln ein.

Als Vorstand/Geschäftsführung eine gute Schulleitung zu finden, die das Konzept versteht und lebt, ist eine nicht so leichte Aufgabe.

Und dann eine gemeinsame Vision Schritt für Schritt zu entwickeln und umzusetzen. Das geht durch die Klärung von Erwartungen und dem Spinnen gemeinsamer Ideen und Träume. Dafür sich Zeit zu nehmen ist essentiell.

Als Pädagog*in sich diese verantwortungsvolle Aufgabe zuzutrauen, die Arbeit mit den Kindern ein Stück zu verlassen und sich auf die neue, große und etwas furchteinflößende Herausforderung einzulassen, die Schule verantwortlich pädagogisch zu leiten, aber auch nicht.

Was also tun? Hier komme ich ins Spiel 🥳.

Das Ziel ist

werde eine souveräne und motivierende Leitungspersönlichkeit, die kraftvoll und klar ihre Leitungsrolle gestaltet.

Du wirkst zur Zufriedenheit aller in der Schule integrierend, mit klarem roten Faden. Der gibt dir genug Sicherheit, so dass du auch unpopuläre, aber wichtige Entscheidungen treffen und vertreten kannst. Natürlich 🎯.

Die Inhalt sind

🧩 Welcher Führungsstil passt zu dir?
🧩 Und zu deinen Mitarbeitenden?
🧩 Wie kannst du Gespräche erfolgreich führen, auch knifflige
🧩 Die Stärkung deiner Kommunikationsfähigkeiten, denn damit stärkst du deine Effektivität als Leitung enorm
🧩 Die Schärfung deines Managementbewusstsein, denn hier liegt ein Qualitätsbooster
🧩 Supervision deiner aktuellen Themen, ganz wie du es wünschst und brauchst

Kommt zu mir, zum Leitungscoaching für Schulleiter*innen und die, die es werden wollen.

Denn gute Vorbereitung und gute Begleitung gibt die nötige Sicherheit.

Damit diese entsteht, schauen wir uns im Coaching konkret zusammen an, was dich als Mensch ausmacht, welche Leitungsaufgaben dir entsprechen und welche du schon gut ausfüllst (ja, die gibt es) und bei welchen Aufgaben du noch Kenntnisse und Fähigkeiten brauchst.

Mein Selbstverständnis

Beim Coaching verstehe ich mich als Sparringpartner, der den Rahmen zu einer klaren Zielfindung für das Coaching gestaltet und sich dann gemeinsam mit der Schulleitung Schritt für Schritt diesem festgelegten Ziel nähert.

 💎 Dieser Prozess ist individuell und verbindet die Rahmenbedingungen mit der Persönlichkeit.

 💎 Die Professionalisierung steigt.

💎 Es entsteht Zufriedenheit durch Klarheit und Entwicklung.

💎 Es entsteht Leichtigkeit durch Fokus. 

💎 Die Passung von Können und Anforderung entsteht.

Wähle aus:

Begleitung über 3 Monate

Begleitung über 6 Monate

Oder mache die Ausbildung zur souveränen Führungsperson (nächster Start im März 2023).

Gemeinsam sehen wir, was zu dir passt.

Ich freue mich drauf dich Kennenzulernen.

Suche dir doch gleich einen Termin aus oder schreibe mir eine Email. Ich werde zeitnah antworten.

Deine Sandra

Wunder. Fliegen. Weiter.

Wann wenn nicht jetzt…

Ich freue mich auf dich 😀.

Hier geht es zur kostenlosen Terminbuchung.

Selbstermächtigung, eine wichtige Fähigkeit für persönliche Autonomie

In diesem Blogpost stelle ich die Bedeutung der Lebenskompetenz Selbstermächtigung für Menschen an Schule vor, zeige anhand von drei Beispielen den praktischen Nutzen und gebe konkrete Tipps für individuelle und kollektive Verbesserung der Selbstermächtigung. Der Artikel endet mit einer Teamübung aus den Liberating Structures.

Wenn du das Thema Selbstermächtigung in deine Schulleitungsaufgabe integrieren möchtest, lege ich dir meine Fachausbildung für Schulleiter und Schulleiterinnen und Vorstände ans Herz.

Selbstermächtigung rockt.

Du kommst ins Lehrerzimmer und es herrscht eine Atmosphäre des Jammerns.

Die gestrige Teamsitzung war so ineffektiv und frustrierend. Ihr seid zu keinen Ergebnissen gekommen. Irgendwie ist auch gar nicht so richtig klar, wie ihr Entscheidungen trefft. Fast die ganze Zeit habt ihr Themen begonnen zu besprechen, doch ihr haben nichts verbindlich vereinbart.

Das ist so richtig frustrierend. Du verlässt lieber wieder den Raum, denn es macht dich fast verrückt, dass hier etwas fehlt.

Doch was ist es?

Eine andere Situation:

Du bist beim Schulleitungs-Austauschtreffen und das Thema ist „Wie gestalten wir Elternarbeit so, dass sie zu modernen Familien passt“. Du findest das Thema so richtig spannend, denn dir fehlt an eurer Schule der Fokus auf die Bedarfe der Familien. Du möchtest, dass ihr euch bei diesem Thema weiterentwickelt.

In deiner Kleingruppe dreht dich der Dialog nicht um die Aufgabe, nämlich Ideen für eine innovative Elternarbeit zu sammeln und sich darüber auszutauschen, sondern eine Schulleiterin erzählt lang und breit von einem Vater, der die Schule in diesem Schuljahr verklagt hat.

Du hast schon zu viele solcher Geschichten gehört. Doch du möchtest auch nicht unterbrechen, das ist ja unhöflich. Als die Zeit um ist, habt ihr keine Idee gefunden.

Was fehlt auch hier und zwar auf mehreren Ebenen?

Eine dritte und letzte Situation:

Eine Freundin, mit der du studiert hast, erzählt von ihrer Schule: „Wir werden ab dem nächsten Jahr den Englischunterricht in das selbstorganisierte Lernen integrieren, das heißt, ich muss mich unbedingt fit machen in Englisch. Ich bin so richtig frustriert. Nicht wegen der Entscheidung, die finde ich ja gut, doch wir Lehrer:innen, die die Neuerung ja durchführen müssen, wurden überhaupt nicht nach unserer Meinung gefragt. Das fühlt sich so übergestülpt an“

Auch hier fehlt etwas ganz Wesentliches.

Eine Zutat die, wie das Salz in der Suppe ist:

Die Selbstermächtigung oder auch das Self-Empowerment, das ist einfach das engliche Wort von Selbstermächtigung.

Doch was ist damit genau gemeint?

Was ist Selbstermächtigung?

Selbstermächtigung heißt, dass wir genauer hinschauen und erkennen, wer eigentlich die Fäden in unserem Leben in der Hand hält – und diese dann in die eigenen Hände nehmen. Damit wir das schaffen, müssen wir unsere Gefühle wahrzunehmen und ihnen auch vertrauen. Doch damit ist es noch nicht so ganz getan. Dazukommen muss, dass wir uns das auch zutrauen und zur Tat schreiten.

Folgende Aufzählung gibt dir einen ersten Eindruck, welche Themen das konkret betreffen kann:

  • passive Strukturen auflösen
  • Aufgabenverteilung und -erfüllung hinterfragen
  • Mitarbeiter zu aktiven Akteur:innen machen
  • Orientierung an den Stärken der einzelnen Mitarbeiter:innen
  • Selbstevaluation und aktive Gestaltung der eigenen Kompetenzen statt passivem Feedback und erteilten Fortbildungsmaßnahmen
  • Fokus auf Selbstkompetenz und deren Ausbildung und Einsatz

Konkret bedeutet das also, dass du als einzelner Mensch und ihr als Gruppe wisst, wie ihr wirksam sein könnt.

Beim Beispiel der Teamsitzung: Ihr wisst wie ihr erfolgreiche Teamarbeit gestaltet. Euch ist klar wer moderiert, wie ihr in vertretbarer Zeit zu guten Entscheidungen kommt und wer protokolliert.

Der Ablauf ist ritualisiert und jeder reguliert sich während des Treffens selbst und ihr reguliert auch einander. Es gibt eine Klarheit wie ihr miteinander sprecht und die Verbindlichkeit, sich daran zu halten. Ihr wisst also, wie ihr als Team erfolgreich seid. Die Teamsitzungen sind ein schöner Höhepunkt der Woche. Sie stärken euch und ihr bearbeitet eure Aufgaben. Ihr seid selbstwirksam. Und jede Teamsitzung, die so stärkend verläuft, erhöht wieder die Selbstwirksamkeit jedes Einzelnen, durch ihre stärkende Wirkung.

Wie aber funktioniert die Selbstwirksamkeit beim Thema „Schulleiterin erzählt ihre Frustgeschichte“? Naja, es gehört ja immer jemand dazu, der erzählt und jemand der zuhört.

Warum also nicht freundlich unterbrechen?

Zum Beispiel mit folgenden Worten: „Entschuldige bitte, ich merke dir ist deine Geschichte sehr wichtig. Mir ist der Austausch über das Thema des heutigen Treffens sehr wichtig, kannst du die Erzählung vielleicht auf die Pause verlegen oder kürzen?“ Und vielleicht ist es sogar besser die Frage am Ende wegzulassen und den Satz offen im Raum stehen zu lassen. Nach meiner Erfahrung übernimmt dann jemand das Wort und sagt so etwas, wie: „Ja, lass uns jetzt mal mit der Ideensammlung beginnen.“ Und schon hast du für dich, deine Bedürfnisse, deine Zeit und sogar für die ganze Gruppe gesorgt. Das ist Selbstermächtigung. sich den Raum zu nehmen, den man gerade braucht. In guter Selbstfürsorge und mit integrierender Kommunikation. Das nenne ich gelungen.

Das dritte Beispiel ist etwas kniffliger. Du erinnert dich, die Freundin, die bei einer wichtigen Entscheidung, die sie selbst direkt betrifft von ihrer Schulleitung übergangen wird. Du magst sagen: „Zu spät. Die Entscheidung ist ja getroffen, da kann sich nichts mehr machen.“

Ist das so?

Ich denke, dass es einen großen Unterschied machen kann, wie wir uns subjektiv in einer Situation oder mit einer Entscheidung fühlen, ob wir dieses Empfinden an der richtigen Stelle ansprechen.

Und ja, hier ist die richtige Stelle sehr entscheidend, denn das Beschweren über die fehlende Leitungskompetenz der Schulleitung bei der Lieblingskollegin meine ich damit nicht. Das ist übereinander reden, statt miteinander und ist das genaue Gegenteil von Selbstermächtigung.

Empowert bist du dann, wenn du deine Missstimmung direkt bei der Schulleitung anbringst und sie bittest bei der nächsten Entscheidung einbezogen zu werden.

Dann bringst du deine Meinung an der richtigen Stelle an und gibst der Schulleitung die Möglichkeit etwas zu lernen und einen Fehler zu verstehen und zu beheben. Unter Menschen deren Ziel ees ist selbstermächtigt zu leben, ist das möglich.

So, genau so funktioniert Selbstermächtigung.

Und du merkst, es hat damit zu tun Verantwortung zu übernehmen und außerdem geht es darum, aktiv zu werden, auch dann, wo es vielleicht bequemer wäre, sich passiv zurückzuhalten.

Mach doch mal kurz eine Lesepause und überlege dir, wie gut schätzt du deine Selbstermächtigung ein, auf einer Skala von 1-10, wenn 1 fast gar nicht und 10 richtig gut ist?

Schätze deinen Selbstermächtigungsgrad selbst ein: 1 fast nicht; 10 richtig gut und dein pädagogisches Team?

Wir leben im Informationszeitalter und die wichtigsten Fähigkeiten im 21. Jahrhunderts sind die sogenannten Lebenskompetenzen.

Selbstermächtigung ist eine Lebenskompetenz.

Wenn du also mit Kindern und Jugendlichen arbeitest, ist jede Zahl in deiner Selbsteinschätzung, die kleiner als eine acht ist, bedenklich.

Denn Lebenskompetenzen können wir nur weitergeben, wenn wir sie auch selbst leben. Bei deiner Fachausbildung zur souveränen Führungsperson lernst du hier deine Zahl deutlich zu erhöhen.

Nur wenn wir die Selbstermächtigung in unser Leben integriert haben, können wir sie auch vorleben, bei anderen fördern und Situationen kreieren, in denen sie gestärkt werden kann.

Folgende sechs Aspekte führen zur Selbstermächtigung in einer Organisation, also auch in einer Schule:

Lernen

Ich arbeite in einer lernenden Organisation. Wir sind offen für Neues.

Das ist elementar: Sich als lebenslangene:n Lerner:in zu verstehen und auch als Kollegium und als (Schul-)gemeinschaft gemeinsam zu lernen. Das stärkt die Selbstermächtigung, macht uns zu aktiven, fehlerfreundlichen Menschen, die sich ihr Umfeld so gestalten, dass es ihnen so richtig gut geht. Auch und gerade das berufliche Umfeld.

Führung

Die Führungskraft verstehen wir als Ermöglicher:in, nicht als Bestimmer:in. Genauso, wie die Lernbegleiter:in sich als Ermöglicher:in versteht und das führt mich direkt zum nächsten Punkt:

Demokratie, Partizipation, Beteiligung

Bei wichtigen Entscheidungen werden die Mitarbeiter:innen beteiligt. Das erhöht die Motivation und die Verantwortung des Einzelnen und der Gruppe. Das hat die Lehrerin in unserem Beispiel deutlich am eigenen Leib erfahren.

Dann geht es noch um das Thema

Strukturen und Prozesse

Offenheit und Durchlässigkeit sind uns wichtig. Ja, denn nur dann kann ich mitgestalten und die Mitgestaltung ist der Schlüssel zur Selbstermächtigung. Ich mache einen Unterschied. Meine Ideen und Fähigkeiten sind wichtig und gefragt. Ich bin nicht nur ein kleines Rädchen, das ausführt, sondern ich kann jederzeit und immer auch zur Lösung beitragen und verbessere damit das Ergebnis der Gruppe. Das ist befriedigend und so sinnvoll.

Arbeit im Team

Wir gestalten unsere Teamarbeit erfolgreich. Dieses Selbstverständnis, wirklich eine erfolgreiche Teamarbeit umzusetzen und nicht einfach als Gruppe zu agieren, sondern als Team und GEMEINSAM zu wirken. Dazu braucht das Team ein gemeinsame Ziel, das klar ist. Diese Teamarbeit kann sehr viel Selbstermächtigung auslösen.

Und das führt mich zum letzten Aspekt, nämlich dem

Sinn in der Arbeit.

Wenn ich einen Sinn in meiner Arbeit sehe und merke, ich kann etwas bewegen.

Diese sechs Prinzipien sind ein entscheidender Schritt hin zur Selbstermächtigung, zum Empowerment der pädagogischen Fachkräfte an Schulen und anderen sozialen Einrichtungen.

Und wenn du jetzt denkst, wie kann ich hier einen ersten Schritt für mich persönlich machen, dann sei sensibel bei den Situationen in deinem Leben, in denen du dich beschnitten fühlst in deiner Autonomie, oder in deiner Selbstbestimmung und stehe für dich selbst ein. Auf eine verbindliche und klare Art.

Und wenn es dich interessiert, wie du hier erste Schritte in die Selbstermächtigung für die Menschen deiner Institution, zum Beispiel deiner Schule gehen könntest, weil du findest das solltet ihr tun, dann möchte ich dir folgende Übersicht zeigen:

Das heißt kurzfristig ist es sinnvoll mit Methoden zu arbeiten, mittelfristig solltet ihr neue Strukuturen, nämlich möglichst Durchlässige einführen und an den Kompetenzen schrauben. Also zum Beispiel die Kompetenzen statt rollenbasiert, fähigkeitenbasiert aufzuteilen. Bei diesen mittelfristigen Prozessen unterstütze ich euch als Beraterin sehr gerne, das ist ein Changeprozess. Langfristig geht es um eine Kulturveränderung, die dann auch nachhaltige Veränderungen bietet und hierfür wäre zum Beispiel die Weiterbildung Neue Autorität für das ganze Team sehr sinnvoll.

Schließen möchte ich diesen Blogpost mit einer ganz konkreten Teamübung, aber davor noch ein Zitat von R.Tagore:

„Du kannst einen Ozean nicht überqueren, indem du auf das Wasser starrst.“

Also los geht es, komm in die Handlung.

Mit folgender Teamübung aus den Liberating Structures, unterstützt man eine Gruppe von Menschen dabei, sich auf ihren Einflussbereich zu fokussieren.

15 % Solutions

Diese Übung identifiziert und fokussiert die Dinge, die ihr jetzt gleich und ohne weitere Ressourcen sofort tun könnt.

Sie besteht aus 5 Bausteinen:
  1. Frage in Bezug auf eine individuelle oder kollektive Herausforderung: Was sind deine 15 %? Wo hast du die Freiheit nach eigenem Ermessen zu handeln? Was kannst du also sofort bezogen auf das Problem umsetzen, ohne nach zusätzlichen Ressourcen oder Erlaubnis fragen zu müssen?
  2. Diese Übung geht mit einer beliebig großen Gruppe, man braucht nur Stühle, evtl. Flipchartpapier.
  3. Jeder kann eingebunden werden (in der Regel außer dem Moderator/ der Moderatorin) – jeder hat die gleichen Möglichkeiten sich einzubringen.
  4. Gruppenzusammensetzung: erst alleine, dann in Paaren, dann in der gesamten Gruppe.
  5. Ablauf und Dauer: Jeder Teilnehmer (TN) schreibt für sich eine Liste mit seinen 15 % – Lösungen (5 Minuten), dann stellt man Gruppen zusammen (2-4 TN) und diese stellen sich gegenseitig ihre Lösungen vor. Die TN beraten sich, fragen nach (8-10 Minuten je TN).

Der große Effekt dieser Übung ist es, dass Blockaden überwunden werden, durch das klare Vorgehen, dass man sich gegenseitig hilft, sich Vertrauen aufbaut und die Lücke zwischen Wissen und Handlung wird geschlossen. Das ist nach meiner Meinung besonders wertvoll.

Diese Übung kann auf große Veränderungen vorbereiten, die durch den Schmetterlingseffekt* ausgelöst werden.

Eine Stolperfalle dieser Übung ist, dass man immer wieder nach den 15 % Solutions fragen muss, da diese sonst gerne übersehen werden.

So, jetzt danke ich dir von Herzen, dass du bis hierher gelesen hast.

Und danke gerne auch dir selbst, denn die Selbstermächtigung ist ein großer Lebensveränderer, eine Lebensveränderungskompetenz!!!

♥️♥️♥️♥️♥️♥️

Herzlich, Sandra

Wunder. Fliegen. Weiter.

Dir hat dieser Artikel gefallen?

Dann lerne mich und meine Arbeit gerne besser kennen. Folge mir auf Instagram oder trage dich in meinen Newsletter ein und bekomme jeden Montagmorgen eine kleine gedankliche Montagsspritze n dein Emailpostfach von mir.

Ich mag es gerne persönlich. Lass uns miteinander sprechen und sehen, ob ich dich unterstützen kann deine Selbstermächtigung zu finden oder zu erhöhen.

DU hast die Wahl.

*Der Schmetterlingseffekt besagt, dass in komplexen, nichtlinearen dynamischen Systemen schon kleinste Veränderungen in den Ausgangsbedingungen dazu führen können, dass eine Vorhersagbarkeit hinsichtlich der weiteren Entwicklung eines Systems grundsätzlich auszuschließen ist.

Die Aufgaben der Schulleitung

Es gibt sechs große Aufgabengebiete, die auf dich zukommen, wenn du Schulleiterin oder Schulleiter einen Schule in freier Trägerschaft bist oder wirst.

Dieser Blogartikel fasst eine Veröffentlichungsreihe aus meinem Newsletter zusammen. Mein Newsletter erscheint jeden Montagmorgen, heißt „montägliche Gedankenspritze“ und gibt den Abonnent*innen jeden Montag einen kraftvollen und liebevollen Schubser in die (Schul-) Woche. Melde dich gerne an, wenn dieser Text hilfreich für dich ist.

Die sechs Aufgabengebiete der Schulleitung

  1. Die Schulleitung ist Pädagog*in
  2. Die Schulleitung ist Manager*in
  3. Die Schulleitung ist Strateg*in
  4. Die Schulleitung ist Visionär*in
  5. Die Schulleitung ist Unternehmer*in/Betriebswirt*in
  6. Die Schulleitung ist Leader*in oder führt kollektiv

Zahlreiche Abonnent*innen sind mit mir in Interaktion uund ins Gespräch gegangen und diese Anregungen sind eingeflossen in diese zweite Veröffentlichung. Ganz herzliches Danke dafür, an jede*n einzelne*n Held*innen der Schule ♥️.

Idealerweise liegt die Schulleitungsrolle nicht in der Hand nur einer Person, sondern ein Leitungsteam, oder ein Leitungskreis, der gerne aus ganz unterschiedlichen Rollen und damit auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf die Schule schaut, ist günstiger. Auch wenn ich in den Fotos nur eine Person abgebildet habe, ist mir das wichtig an den Anfang zu stellen.

Wenn du diesen Text liest, interessierst du dich ja möglicherweise für die Schulleitungsaufgabe, hast sie bereits inne oder begleitest als Pädagog*in oder Vorstand Menschen, die in dieser Rolle sind. Die Fotos können einen gewissen emotionalen Zugang bieten, das wünsche ich mit jedenfalls…

Und nun geht es los, mit der Rolle der

Pädagog*in

Eine gute Schulleiter*in an einer Schule mit besonderem Konzept, ist zuallererst Pädagogin. Sie vertritt das pädagogische Konzept der Schule nach innen und außen. Denn die besondere pädagogische Ausrichtung ist ja quasi die Existenzberechtigung ihrer Schule. 
Um das zu tun, setzt sie Texte und Vorträge auf, performt inspirierende Vorträge und Reden und hält das Konzept der Schule hoch, bis ihr die Arme schmerzen. Und zwar vor Eltern, Vorständen, Pädagog*innenen, der Politik, den Schülerinnen und Schülern. Im Idealfall macht sie das natürlich nicht alleine, sondern das pädagogische Konzept ist durch die intensive Zusammenarbeit aller Gremien der Schule entstanden. 
Es ist also gut in die komplette Schule implementiert. 
Im Idealfall ist das pädagogische Team in seiner Zusammensetzung konstant und jeder einzelne hat eine klare Vorstellung davon, was es bedeutet dieses Konzept umzusetzen. Nicht nur bezogen auf die eigenen unterrichtlichen Entscheidungen, sondern auch für die gemeinschaftlichen Entscheidungen. 
Eine Schulleiter*in ist pädagogisches Vorbild (wie übrigens alle Pädaog*innen an der Schule). Dazu gehört es, dass sie aus eigener Erfahrung das Leben als Lehrer*in kennt und erfolgreich, das heißt bindungs- und beziehungsorientiert mit Kindern und Jugendlichen umgehen kann. Sie hat unter Beweis gestellt, dass sie gut ausgebildet ist, einen großen Methodenkoffer hat und diesen situativ und didaktisch hochentwickelt, auf die jeweilige Unterrichtssituation adaptieren kann. Ob sie das tut, oder ob sie freiere Unterrichtsformen bevorzugt, liegt wieder am pädagogischen Konzept ihrer Schule. Sie entwickelt sich täglich weiter und ist interessiert an pädagogischer und persönlicher Entwicklung.

Als Kind liebte ich das Kartenspiel Romme und ich hatte ein Romme-Kartenspiel mit „Liebe ist …..“-Figuren♥️ Weil ich mich daran so gerne erinnere, habe ich die Fotos in diesem Artikel „Schulleitung ist….“ genannt ♥️.

Schulleitung ist …. Pädagog*in

Und daraufhin bekam ich folgende Email, für die ich sehr dankbar bin:

Liebe Sandra,
vielen Dank für Deine letzte Gedankenspritze, mit der Du mich zu folgenden, ergänzenden Überlegungen bewegt hast.

Ich denke, dass ein*e gute*r Schulleiter*in auch weiß, dass 
– sie/er nur ein (nicht perfekter, alles könnender) Mensch ist und sein darf, 
– sie/er es nicht allein schaffen kann und muss und
– sich Leitungsverantwortung und -aufgaben mit anderen (nicht perfekten) Kolleg*innen teilen kann. 

Idealerweise ist für mich das Wirken eines Schulleitungs-Teams, das Haltung und Kompetenzen (wie von Dir beschrieben) gemeinsam einbringt, sich im Prozess der Schulentwicklung gegenseitig stärkt und Mut macht und von-/ miteinander lernt, auch nur eine Übergangsphase. Diese könnte in einer fortgeschrittenen Entwicklungsstufe dazu führen, dass eine klassiche Schulleitung überflüssig wird, weil es erfolgreich gelungen ist, alle Leitungsverantwortung und -aufgaben sowie Entscheidungsbefugnis an Mitarbeiter*innenteams abzugeben. Leitungsteammitglieder können dann selbst wieder Teil eines Teams werden oder sich eine neue Rolle z.B. in einer Unterstützungsfunktion als Berater*in suchen und sich dafür qualifizieren/weiter entwickeln. Menschen die so Schule leiten wollen, brauchen u.a. (Selbst)Sicherheit, Mut zum Loslassen, Vertrauen in die (Entwicklungs)Fähigkeit der Kolleg*innen zur Verantwortungsübernahme und Zusammenarbeit und Berater*innen/Unterstützer*innen wie Dich. Da es mich als Erwachsenenbildnerin und Sozialpädagogin auch selbst betrifft, denke ich nicht, dass jede*r in diesem Verständnis Schul(entwicklung)e (Beg)Leitende eigene Expertise/Erfahrung in herkömmlicher Unterrichtsgestaltung braucht. Im Gegenteil ist es nach meiner -wenn auch noch begrenzten-Erfahrung sehr hilfreich, auch Menschen (leitend) in einem Schulentwicklungsprojekt dabei zu haben, deren Erfahrungs-/Kompetenz-/Vorstellungshintergrund ein anderer ist. Bei uns im Leitungsteam betrifft das auch noch zwei weitere Personen. Ansonsten stimme ich Dir in allen anderen Gedanken aus vollem Herzen zu.  
Besten Dank für Deine Begleitung und Energie.“

Geschäftsführerin und Teil der Erweiterten Schulleitung einer Freien Schule

Kennst du so eine Pädagog*in oder kannst du dir selbst vorstellen, eine zu sein?

Dann komme ich zur zweiten große Aufgabe nämlich der

Manager*in

Als Schulleiter*in bist du Manager*in.
Und Management ist tatsächlich ein eigenes Studium. 
Jetzt geht es also ans Eingemachte.
Welche Aufgaben umfasst dieser Bereich?

Die Aufgaben des Managements sind 
– die Festlegung von Zielen der Organisation
– die Entwicklung einer Strategie zur Zielerreichung
– die Organisation und Koordination
– die Führung der Mitarbeiter und/oder Freiwilligen

Konkret geht es also darum, die Ziele im Blick zu haben. Festlegen, finde ich, sollte das nicht eine Person oder das Schulleitungsteam alleine, das sollte gut moderiert ein gemeinschaftlicher Prozess sein, der auf der Basis des Konzeptes steht. 
Im Alltag kann die Organisation und die Koordination gut aufgeteilt werden. Hier bin ich der Meinung, es sollten die Menschen hier verantwortlich sein, die sich zur Aufgabe gerufen fühlen. 
Ich sehe die Schulleitung tatsächlich als eine Person, die wie jede andere Ihre Stärken einbringen kann und soll und nicht alles einfach tun muss.

„Mach dir also die Schulleitung, wie sie dir gefällt“. DEINE Persönlichkeit macht den Unterschied.


Dies geht in der natürlichen Hierarchie. Im Gegensatz zur Machthierarchie ist es in der natürlcihen Hierarchie möglich und gewollt, dass die Person die Aufgabe übernimmt, die es am besten kann. Das führt zu Zufriedenheit und zu hoher Identifikation und Motivation jedes Einzelnen.
Denn haben wir nicht alle das Bedürfnis unser Beitrag leisten zu können und zwar unseren bestmöglichen? In einem gesunden und unterstützenden Umfeld ist das so. Diese natürliche Hierarchie erhöht ach die Motivation deer Menschen und pflegt die Tigend, dass sich ALLE für ALLES verantwortlich fühlen.

Das hört sich doch richtig gut an, oder?

Ich kenne auch eine repräsentative Untersuchung der AOK, die festgestellt hat, dass diese Art der Einbindung von Mitarbeiter*innen die Krankheitszeiten reduziert.

Viele Gründe, sich damit weiter zu beschäftigen, doch zurück zu:

Schulleitung ist … Manager*in

Das ist für mich der Kern des Managements. 
Interessiert dich das genauer, dann lies zum Beispiel das 13. Kapitel in meinem Buch „Mach dir die Schulleitung, die sie dir gefällt.“ Da findest du konkrete Beispiele.

Weiter geht es mit der nächsten, wirklich besonders spannenden Rolle, nämlich die der

Strateg*in

Wer mich schon länger kennt, weiß, dass mir das Thema Schulleitung besonders am Herzen liegt. War ich doch selbst acht Jahre in dieser Rolle an einer privaten Montessori-Schule, so berate ich jede Woche Schulleiter*innen im Einzel-Coaching und liebe diese Arbeit sehr.
Außerdem baue ich gerade mit viel Zeit und Engagement eine Wissens- und Erfahrungs-Plattform, eine Akademie für freie Schulen auf, die so viele Herzensthemen, wie zum Beispiel Kommunikation, Authentizität, Konflikte oder Teamentwicklung enthalten wird.

Ich brauche täglich strategische Fähigkeiten, genauso wie eine Schulleitung.

Schulleitung ist …. Strateg*in

Zur Rolle und Aufgabe der Strateg*in habe ich einen eigenen Blogpost geschrieben.


Inspiriert zu diesem Blogpost hat mich ein Gespräch mit Anna, das ich mittlerweile vor zwei Monaten führte. Anna ist Schulgründerin und Vorständin, einer Schule, die das zweite Jahr besteht. Sie hat Anfang dieses Schuljahres nun endlich eine Pädagogin gefunden, die als Klassenlehrerin und als Schulleiterin an ihrer freien Schule bereit ist, zu arbeiten. Paulina hat bisher noch keine Erfahrung an einer freien Schule, hat aber eine sehr gute Art mit den Kindern, so erläutert Anna das bei unserem Gespräch. Wie an vielen freien Schulen hat Paulina den Leitungstitel nur pro forma, da die Entscheidungen gemeinsam im Team getroffen werden sollen. Doch leider läuft das Miteinander nicht so richtig rund…. Lies hier weiter.

Und schön, dass du wieder hier bist und bereit für die vierte Rolle der Schulleitung?

Welche ich meine?

Die der

Visionär*in

„Die Zukunft von Schule ist heute“ , lese ich immer wieder. 
Und ich denke, damit ist gemeint, dass Schule sich heute verändern muss, damit die Kinder morgen klar kommen mit der veränderten Lebenswelt. 

Ja, nachvollziehbar. 

Die visionären Aufgaben der Schulleiter*in oder auch aller Menschen an der Schule,  beziehen sich jedoch tatsächlich auf die Zukunft. 
Es geht um ganz konkrete Management-Fragen: 
„Wie ist unsere Schule in zehn Jahren aufgestellt?“ 
„Wie entwickeln sich unsere Schülerzahlen, brauchen wir mehr Räume?“ 
„Bauen wir die Sekundarstufe weiter aus, was würde das bedeuten?“ 
„Wollen wir überhaupt wachsen, oder bewusst nicht?“
Diese Fragen sind natürlich nur Beispiele.
Dann folgen die Überlegungen, welche Maßnahmen dann heute bereits erfolgen müssen, um das Ziel in zehn Jahren zu erreichen. 
Die internen und externen Partner sollten natürlich frühstmöglich einbezogen werden und zusammen erstellt man einen Projektplan. 
Voila! Klingt eigentlich ganz einfach!

Und super ist es natürlich im Vorfeld solcher doch sehr weitreichender Entscheidungen über den Tellerrand zu schauen und  Gespräche zu führen mit Menschen, die den eigenen nächsten Schritt schon gegangen sind und zu schauen was und warum in anderen Schulen funktioniert. Auch externe Beratung ist hierfür sehr wichtig. 

Schulleitung ist … Visionär*in

Von der Vision zum Geld, das ist ein gewagter Sprung, zu dem mir nicht wirklich ein guter Übergang einfällt.

Die Vision fiel mir als Schulleiterin sehr leicht. Ich bin sehr strukturiert und mir fällt es leicht Ziele zu formulieren und an diesen auch festzuhalteen.

Wogegen ich mich hingegen recht lange wehrte war, mich mit der finanziellen Planung zu beschäftigen und diese als genauso wichtig zu betrachten. Das lag mir als Pädagogin ja ach nicht so nah, doch es war tatsächlich ein richtiger innerer Widerstand da.

Heute ist mir die Wichtigkeit dre Finanzen klar. Kann man doch zum Beispiel mittel- und langfristig durch die konsequente finanzielle Fördeerung bestimmter Weiterbildungen das pädagogische Konzept qualitativ fest verankern.

Was mein Schlüsselmoment war? Es waren wohl eher viele Schlüsselmomente, die in mir diese Überzeugung reifen ließ. Als ich die Mittelstufe neu aufbaute verschafften wir ihr durch gezielte Materialanschaffungen und Weiterbildungen einen solchen Entwicklungsbooster, dass mein pädagogisches Herz so kräftig schlug, dass ich die Fiananzen ab diesem Moment liebevoller beachtete.

Also, die fünfte Rolle, ist die der

Unternehmer*in/Betriebswirt*in

Viele Punkte, die ich hier erwähne, gelten im Grundsatz für alle Schulen, egal wie groß sie sind.

Natürlich verändern sich aber die Dimensionen mit der Schulgröße sehr stark und gerade bezogen auf die Wirtschaftlichkeit, bzw. auf die

– Budgetberechnungen

– Budgetentscheidungen

– Budget-Acquise

– Personal und Mittel steuern

– Risiken einschätzen

Und deshalb bin ich der Meinung, dass gerade dieses Thema „Budgetverantwortung“ von dem Menschen übernommen werden sollte, der es aus vollem Herzen annehmen und ausfüllen kann und will.

Schulleitung ist … Unternehmer*in/Betriebswirt*in

Wie gesagt, ich liebe mittlerweile die Zahlen. Sie sind klar und unbestechlich 😜.

Und man kann mit dem Budget einfach so herrlich die Pädagogik unterstützen. Und wenn du das liest und merkst bei euch reicht es immer hinten und vorne nicht, dann ermutige ich dazu, zu verstehen, dass Deutschland das Land der Stiftungen ist und das Geld nur einen Antrag entfernt auf euch wartet. Gerne schreibe mir eine Email, denn ich habe eine Liste über Fördermöglichkeiten, die ich gerne zur Verfügung stelle.

Aber jetzt zum sechsten und letzten Punkt. Der

Leader*in oder warum kollektive Führung?

Nach meiner Auffassung, sind wir alle Leader, weil wir uns selbst führen. 
Und das ist gar nicht immer so einfach, finde ich, oder?

Was genau meine ich mit Selbstführung? Wir sind dafür verantwortlich, für uns selbst so gut Entscheidungen zu treffen, dass wir ein möglichst glückliches und zufriedenes Leben führen, ohne dass andere Menschen darunter leiden oder Nachteile durch uns haben.

Dazu braucht es hohe Selbstkompetenz und eine gut verankerte Selbstverantwortung.

Die Tragweite unserer Entscheidungen zu überblicken gehört natürlich ebenfalls dazu.

Außerdem sind wir verantwortlich für unsere Beziehungen mit anderen Menschen und besonders für unsere Beziehungen zu den Kindern und Jugendlichen, die wir begleiten.

Schulleitung ist … Führungskraft

Eine Schulleiter*in, eine Person im Vorstand oder auch eine Pädagog*in führt darüber hinaus andere Menschen.

Und es sollte, nach meiner Meinung immer das Ziel sein, gerade für eine freie Schule, die nach einem reformpädagogischen Konzept arbeitet, kollektiv zu führen. 
Was heißt das?
Dieser integrale Ansatz berücksichtigt das Innen und das Außen, das Individuelle und das Kollektive und setzt auf die integrale Theorie von Ken Wilber auf, die als Spiral Dynamics bekannt ist. 

AQAL-Modell von Ken Wilber


Folgende Fragen sind zentral:
– Wie können wir Strukturen aufbauen, die Innovation, Authentizität, Emergenz und kollektive Intelligenz fördern?
– Wie können wir unsere Organisation so gestalten, dass wir natürlich führen, also so, dass der jeweils geeignetste Mensch die Aufgabe übernimmt?
– Wie geben wir uns klare werteorientierte Arbeitsprinzipien?
– Wie finden wir einen gehbaren Weg zwischen Strukturen und lebendiger Kultur?
– Wie kann jeder sein authentisches Ich leben und wir auch ein starkes Wir im Team besetzen?

Ich erlebe immer wieder Schulen, die sich diese Fragen sehr ernsthaft stellen und zu guten Lösungen kommen. Ja, um ihre eigene Lösung richtiggehend ringen.

Auch kenne ich Schulen und das ist leider der Großteil, die glauben, sich für ein Seite entscheiden zu müssen: Für die, eine oder zwei Personen als Führung zu haben, oder für die Seite, dass sich alle verantwortlich fühlen und kollektiv geführt wird.

Es gibt aber so viel mehr! 
Damit ihr mich richtig versteht:
Es geht mir nicht darum, Strukturen zu vernachlässigen. 
Die klaren Entscheidungs- und Zuständigkeitsstrukturen sind die Basis. 
Ohne sie geht nichts. 
Vergesst das bitte nicht. 
Auch die Kommunikationsstruktur klar festzulegen, ist grundlegend (…).

Doch dann geht es darum, dass Menschen die Prinzipien der freien Pädagogik an unsere nachwachsende Generation weitergeben können, wenn sie selbst mit möglichst viel Eigenverantwortung ihrer Arbeit nachgehen.

Und dass die Arbeit, das Tätigkeitsfeld, das mit so viel Herzblut einhergeht zum Menschen passt und nicht der menssch funktionieren muss, um der Arbeit gewachsen zu sein.

Ja, das ist meine eehrliche Meinung und ich finde gern emit euch gemeinsam Wege, wie eure Schule ein kleines Stück mehr zu einem Entwicklungsraum der Potenziale von den Kindern, Jugndlichen und Erwachsenen an eurr Schule wird.

Denn das ist die Basis für eine wirklich menschengeerechte Pädagogik.

Nicht mehr und nicht weniger!

Und ich danke dir von Herzen, dass du bis zum Ende gelesen hast.

Melde dich gerne, wenn du spürst, dass du das gern tun würdest und vielleicht sogar tun solltest.

Wir finden zusammen heraus, was ein guter nächster Entwicklungsschritt für dich und/oder deine Einrichtung, dein Herzensprojekt sein könnte.