Das perfekte Konfliktgespräch als Schulleiter:in führen

Inhaltsübersicht

Es ist also passiert: Euer harmonisches Kollegium ist plötzlich gar nicht mehr so harmonisch. Es gibt Spannung. Konflikte. Reibung. Wenn du einen Raum betrittst, verstummen Gespräche. Du bist immer angespannter – und fragst dich, ob dir die Führung gerade entgleitet?

Jetzt bist du als Schulleitung gefragt: Es steht ein Konfliktgespräch an. Wie wirst du dieses Gespräch navigieren? 

Du erinnerst dich an einige beunruhigende Erfahrungen: 

  • Wo du eine (vermeintlich) sachliche Frage gestellt hast – und gar nicht verstanden hast, warum dein Gegenüber sich davon angegriffen fühlte!
  • Oder das eine Mal, wo du dich im Anschluss gefragt hast, ob eigentlich gerade dein Gegenüber die (inoffizielle) Leitung übernommen hat und du viele Wochen gebraucht hast, um wieder euer Ziel in den Fokus zu rücken. 
  • Oder da, als du noch 3 Tage im Anschluss darüber nachgedacht hast, ob du viel zu schroff (und eigentlich währenddessen total unsicher) warst
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Keine Frage: Konfliktgespräche sind wichtige – aber definitiv herausfordernde – Aspekte guter Führung. 

Sie zu vermeiden ist aber keine Option. Deswegen: Bereite dich gut vor – am besten mit einer Haltung, die einen positiven Ausgang leicht macht.

In Konflikten zeigt sich, wie souverän du als Führungsperson schon bist – und dieser Artikel gibt dir die 5 wichtigsten Grundhaltungen mit, die dem Gespräch die besten Voraussetzungen einräumen!
(Am besten direkt den Artikel abspeichern, damit du ihn dir immer wieder vor einem Gespräch ins Gedächtnis rufen kannst) 

P.S.: Das perfekte Gespräch – sieht nicht so aus, wie du es vermutlich erwartest. Es ist nicht davon abhängig, wie das Ergebnis ausfällt – auch wenn Anteile in uns sich wünschen, dass wir uns alle wieder lieb haben.

(Wie unangenehm ist es bitte, mit einem angespannten Gefühl von Hilflosigkeit mit deinem Kollegium zu arbeiten – so logisch, dass deine Motivation da abnimmt!)



1. Konflikte an Schulen sind ganz normal (Mach dir als Schulleitung eher Sorgen, wenn es NUR Harmonie gibt!)

Schulen sind organisch gewachsene (und wachsende) Gebilde und Konflikte ein wichtiger Teil von Wachsen und Veränderungen (s. dazu auch den Blogartikel zum Thema “Teamphasen”).

Sie können wichtige Dinge anzeigen, wie 

  • abweichende Perspektiven 
  • abweichende Qualitätsansprüche
  • abweichende Bedürfnisse, Erwartungen, etc. 

Oder sie zeigen an, dass z. B. eine Belastungsgrenze erreicht ist. 

Um als Team wirklich arbeitsfähig zu sein, müssen gewisse Dinge “ausgefochten” werden, um Vertrauen aufzubauen. 

Du siehst also – besser, du rechnest damit, dass Konflikte an eurer freien oder Montessori-Schule auftreten werden. Denn du kannst sie nicht verhindern – am Ende bringen sie dein Team sogar weiter. 

Aber du (und euer Team) können vorbereitet sein!*

(*Z. B. Könnt ihr ein Interventionsgremium einrichten, das neutraler ist als die Schulleitung; Oder ihr einigt euch auf Verfahren bei Konflikten; Wichtig ist auch, dass du deine Werte und Erwartungen im Vorfeld regelmäßig transparent machst; Viele kleine Handgriffe können im “Ernstfall” helfen – und für einiges lohnt sich sicherlich auch Unterstützung von außen)



2. Das Ergebnis des Konfliktgesprächs darf – und MUSS – komplett offen sein

Ursache dafür, warum viele vor Konflikten zurückschrecken, sind die bösen und unheilvollen “Was, wenn”-Gedanken.
Und große “Was, wenn”-Monster sind in der Schulleitung an freien Schulen definitiv: “Was, wenn wir den Konflikt nicht lösen und es vor das Arbeitsgericht geht?” Oder “Was, wenn die Person kündigt – oder ich sie kündigen muss?”

Ja, was ist dann? 

Statt dieses Monster immer wieder zu verdrängen (und deswegen ein Konfliktgespräch zu vermeiden) – stell dir doch mal genau diese Frage: Was dann?

Klar, in Zeiten von Fachkräftemangel ist es nicht gut, eine Angestellte zu verlieren.
Und klar, niemand hat Lust, sich mit Gerichtsverfahren auseinanderzusetzen – und viel Energie dort zu verlieren. 

Die Trennung ist immer eine gleichwertige Option in einem Konfliktgespräch

Aber am Ende ist das ein Ausgang, der vor allem eins zeigt: Eine Zusammenarbeit ist nicht (mehr) möglich. 

Und die Wege von der Person und eurer Einrichtung sind nicht miteinander vereinbar. 

Die Trennung muss immer als eine gleichwertige Option mitgedacht werden. 

Und diese Haltung nimmt direkt Druck von deiner Schulter und dem Konfliktgespräch. 

Übrigens: Statt auf ein bestimmtes Ergebnis zu hoffen – nutze doch lieber die Stellschraube “Zeit”, nämlich Konflikte möglichst früh anzusprechen! Denn mit zunehmender Eskalation (S. Eskalationsstufen nach Glasl) wird auch eine gemeinsame Lösung immer unwahrscheinlicher. 







3. Die beteiligten Personen des Konflikts sind NICHT das Problem (auch du nicht!) 

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Der erste Schritt unserer hoch wirksamen 6 Interventionsstufen ist es, sich in Liebe mit dem Gegenüber zu verbinden. Am Ende heißt das konkret: Du öffnest dich und gibst dem Gegenüber eine echte Chance. 

Und da steckt noch mehr drin: Nämlich die “Ich bin ok – und du bist ok”-Haltung, die sich immer wieder durch unsere Arbeit zieht. Sie kommt aus der Transaktionsanalyse und sagt: Nur wenn ich eine Haltung habe, in der sowohl mein Gegenüber als auch ich als Mensch völlig ok und “wertvoll” sind – nur dann können wir auf Augenhöhe sein. 

Und das heißt im Falle des Konfliktgesprächs: Eine tragfähige Lösung finden, die im besten Fall allen dient. 

Übrigens heißt das nicht, dass du jedes Verhalten akzeptieren musst! Im Gegenteil – wenn du das Verhalten von der Person trennst, dann gewinnst du eine objektivere und wertfreiere Form, Dinge zu kommunizieren. 

P.S.: Oft tragen wir eine versteckte “Ich bin nicht ok”-Haltung mit uns herum. Und während die zwar oft nicht in Vorwürfe und Kampf mündet, hindert sie uns doch daran, zu unseren Bedürfnissen, Wahrnehmungen und Aussagen zu stehen. 



4. Der Rahmen des (Konflikt-)Gesprächs ist wichtig (und fast wie eine eigene Gesprächspartei)

Du gehst euren Schulflur entlang, mit dem Kopf schon bei der Teamsitzung in einer Stunde. Du kriegst fast gar nicht mit, als die Kollegin dich anspricht und um ein “schnelles” Gespräch bittet. 

Konfliktgespräch Rahmen setzen Welche Dine beachten

Als ihr in deinem Büro sitzt, merkst du schnell: Was hier auf den Tisch kommt, hat dich etwas überrumpelt. Du bemühst dich, dem konflikthaften Anliegen gerecht zu werden – aber der Stress im Nacken und dein voller eigener Teller machen es dir sehr schwer. 

Es fällt leicht, sich vorzustellen, dass dieses Gespräch NICHT in den besten Bahnen lief. 

Und es ist wichtig, dass du – insbesondere für herausfordernde Gespräche – einen Rahmen wählst und gestaltest, der dich bzw. euch bestmöglich unterstützt. 

Das kann variieren je nach Gespräch, aber Dinge, auf die du achten kannst, sind: 

  • Wie “voll” bin ich innerlich und wann habe ich den inneren Raum?
  • Wann und wo sind wir ungestört? 
  • Welcher zeitliche Rahmen gibt einerseits genug Raum und andrerseits Struktur? 
  • Wer muss bei dem Gespräch anwesend sein? 
  • Welche Informationen müssen vor dem Gespräch transparent sein? 


5. Der Schlüssel: Stärke das “Wir” an eurer Schule und nutze die (gemeinsame) Vision

Einfühlsam sollst du sein. 

Und gleichzeitig standfest in deiner Ausrichtung. 

Was erstmal aussieht wie ein Widerspruch, kann leicht vereint werden. Und zwar mit diesem kleinen Perspektivenshift: 

Rede weniger über das Persönliche, sondern lade wieder zu dem Gemeinsamen ein. Nämlich eurer gemeinsamen Vision und dem Warum. 

Das ist eins der Geheimnisse, die wir nicht nur in der “Fachausbildung zur souveränen Führungsperson” sondern auch in dem Digitalen Alltagshelfer “Souverän im Umgang mit Konflikten” praktisch ausführen. 

Denn indem du über die Vision in Kontakt gehst, verhinderst du nicht nur, dass deine Position als Leitung geschwächt wird – sondern du stärkst sie sogar aktiv! Deswegen ist das ein so zentraler Aspekt bei unseren “6 Interventionsstufen”. 

[Den Alltagshelfer kannst du dir übrigens hier sichern – mit 14,99 € und unbegrenztem Nutzen eigentlich ein No-Brainer!]

Und wenn dein Gegenüber nicht bei der gemeinsamen Vision andocken kann oder will – dann ist das eine wertvolle Information, die zu einer undramatischen Trennung führen kann. 



Wenn du noch tiefer in das Thema Konflikte eintauchen willst – und einen Alltagshelfer jederzeit in deiner Schublade haben magst: Dann sicher dir das Digitale Produkt zum Download. 

Oder sei Teil der nächsten “Fachausbildung zur souveränen Führungsperson an Schulen”!

Ich hoffe, du wirst viele heilsame Konfliktgespräche haben – denn jeder Konflikt ist die Chance, die Beziehung mit dem Gegenüber zu verbessern. 

Sandra Schumacher, Coaching Institut Begleitung Struktur Schulleitung Schulleiter Freie, Waldorf MontessoriSchule, Reformpädagogik

Sandra Schumacher

Sandra Schumacher ist die Gründerin des Instituts Wunder. Fliegen. Weiter. und blickt selbst auf 10 Jahre Schulleitung an einer freien Montessori-Schule zurück.

In ihren Blogartikeln schenkt sie dir spannende Einblicke in alltägliche Fragen von Schulleiter:innen und Führungspersonen an Schulen - und hilft dir, deine eigene Führung jeden Tag zu verbessern!

Erfahre mehr über uns!

Sandra Schumacher, Coaching Institut Begleitung Struktur Schulleitung Schulleiter Freie, Waldorf MontessoriSchule, Reformpädagogik

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Sandra Schumacher ist die Gründerin des Instituts Wunder. Fliegen. Weiter. und blickt selbst auf 10 Jahre Schulleitung an einer freien Montessori-Schule zurück.

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Psst, es gibt eine Ausbildung zur Schulleitung

Die praxisnahe Fachausbildung zu den “7 Räumen der Führung”

Die Online-Fachausbildung zu den “7 Räumen der Führung” ist das Herzstück des Instituts. Zwei Mal im Jahr begleiten wir eine ausgewählte Gruppe von bis zu 25 Personen dabei, in ihre souveräne Führungsrolle (noch mehr) hineinzuwachsen. Dabei kreieren wir eine ausgeglichene Mischung von Gemeinschaft und Austausch mit wertvollem und praktischem Input.

Nach den 3 Monaten wirst du nicht nur Kontakte für das Leben geknüpft haben, sondern mit einem ganz neuen Gefühl von Gelassenheit deinen Alltag mit all seinen Herausforderungen meistern.

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