Schulleitung – funktionieren oder gestalten?

Meine eigene Geschichte als Schulleiterin handelt davon, dass ich als Gestalterin meinte zu starten, schnell zu einer Funktioniererin wurde und wie ich schmerzhaft (im wahrsten Sinne des Wortes) wieder zum Gestalten zurückfand.

Ja, der Weg war keine Fahrradkette, nee das geht anders.

Was war der Weg, was half mir und wo stehe ich heute?

Sagen kann ich, dass es sich um einen sehr persönlichen Entwicklungsprozess handelte.

Ich lernte mich selbst besser kennen, merkte worauf ich empfindlich reagiere, wo meine Stärken liegen, welche Schwächen gnadenlos zugriffen und welchen Preis ich zahlte, persönlich zahlte.

Denn ich ging in den ersten beiden Jahren meines Lebens als Schulleiterin immer wieder über meine eigenen Grenzen, bewältigte mehr, als mir gut tat und wunderte mich, dass es mir keiner dankte. Wie auch, es war ja meine eigene persönliche Entscheidung.

In meinem Prozess eine gute Schulleiterin zu werden, die für sich sorgt, spielt die EULE eine wichtige, ja entscheidende Rolle.

Welche Rolle sie spielt und warum ich es ohne sie nicht geschafft hätte?

Lies weiter, du erfährst es hier!

In meinem vorhergehenden Blogartikel schreibe ich über die VUKA-Welt in der privaten Schule.

Ich werbe darum zu akzeptieren, dass die Zusammenhänge komplex sind und wir es aus der Haltung der Akzeptanz heraus gut schaffen können, dieser Komplexität durch tragfähige und individuelle Entscheidungen zu begegnen.

Das behaupte ich nicht einfach so, sondern mein Fachwissen wird ergänzt durch meine Erfahrung.

Was nach den besagten zwei Jahren passierte, in denen ich zu viel tat und über meine Grenzen ging, erzählte ich in „meiner Geschichte„. Es geht um meinen Unfall, der mich von den Beinen holte. Danach leitete ich noch weitere sechs Jahre eine private Montessori-Schule.

Zuerst alleine, dann mit Konrektorin, schließlich im Team der erweiterten Schulleitung. Unsere Schule entwickelte sich in diesen Jahren von einer Halbtagsschule, mit verschiedenen Betreuungsmodellen, ohne Jahrgangsmischung ab der 8. Klasse, hin zu einer voll durchgemischten inklusiv arbeitenden Ganztagsschule.

Das Changemanagement lag zu großen Teilen auf meinen Schultern.

Ich lernte beim Laufen, ich machte Fehler, kommunizierte unklar, machte Schleifen und feierte Erfolge.

Am Ende war alles gut und die Schule konnte mit tragfähigen neuen Strukturen stabil in eine gesicherte Zukunft schauen. So gesichert, wie das in der VUKA-Welt nur geht.

Das ist die Kurzfassung.

Wenn dich die längere Fassung interessiert, kannst du meine persönliche Geschichte gerne hier lesen.

Was hat die EULE mit der Rolle der Schulleitung zu tun?

Die Eule ist ein Nachtvogel, er ist aktiv, wenn andere schlafen. Auch als Schulleiterin solltest du aktiv sein, und deine Antennen und Fühler auf Empfang ausrichten.

Warum?

Damit du nah an den Menschen bist, die dich brauchen, um frühzeitig Zeichen wahrzunehmen und Entscheidungen zu treffen.

Braucht es überhaupt eine Schulleitung?

Auch wenn eure Hierarchie flach ist, braucht es immer wieder dich, der du aus dieser Rolle heraus Entscheidungen trifft, die Kommunikationswege klärst und an das gemeinsam beschlossene Vorgehen erinnerst oder auch mal darauf bestehst.

Die Eule dreht außerdem ihren Kopf auf fast schon unnatürliche Art und Weise, sie hat einen unglaublich großen Wahrnehmungsradius. Das ist die Grundlage ihres Erfolges.

Sei als Schulleiter*in auch agil und aktiv.

Bewege deinen Kopf in jede Richtung.

Hinterfrage deine Perspektive, wechsle sie.

Denke dich in die Perspektive der Eltern ein, der Kolleg*innen, der Schüler*innen.

Frage sie nach ihrer Meinung, nach ihrer Blickrichtung. Danach was sie brauchen.

Mache es hier anders als die Eule.

Nutze deinen weiten Blickradius nicht, um deine Klauen in dein Opfer zu schlagen, sondern dafür, möglichst viele Informationen aufzusaugen, zu sammeln und neu zusammenzusetzen. Dann hast du eine gute und belastbare Grundlage für deine Führungsentscheidungen. Mache klar, wo du selbst entscheidest und wo eine partizipative Entscheidung möglich ist. Geht es also um das Mitspracherecht oder um das Mitentscheidungsrecht? Hier kannst du gar nicht deutlich genug sein.

Immer wieder werden diese beiden Begriffe falsch verstanden oder miteinander verwechselt.

Und jetzt zur E-U-L-E und also zu den Buchstaben ihres Namens:

Das E steht für ENTWICKLUNG

Um eine Leitungspersönlichkeit zu werden, gibt es keine Abkürzung. Du wachst nicht eines Morgens auf als Leitungspersönlichkeit, sondern du begibst dich auf den Weg und entwicklest dich Schritt für Schritt in diese Richtung

Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Erfahrung sind meine Wegbegleiter und eine innere Haltung, die anerkennt, dass es gut ist zu fragen, um viel zu erfahren, um Dinge zu verstehen, um zu lernen und von den Perspektiven, Sichtweisen und Erfahrungen der Menschen um mich rum zu profitieren.

Auf diesem Weg lernst du dich selbst besser kennen.

Fehler, Umwege und Kritik/Feedback sind deine Lehrmeister.

ENTWICKLUNG ist ein ganz wichtiger und entscheidender Aspekt auf dem Weg zu einer guten Schulleitung

U steht für UNABHÄNGIGKEIT

als Schulleitung möchten viele Menschen etwas von dir, die Eltern, die KuK, der Vorstand, das Schulamt, die Politik usw.

Mir fiel es besonders schwer, am Anfang meiner Zeit als Schulleiterin, wenn der Schülersprecher im Sekretariat wartete, wenn ich aus der Mittagspause kam. Denn ich hatte ein Problem mit dem Nein-sagen. Später freute ich mich riesig darüber wenn Schüler*innen den Kontakt zu mir suchten. Es war eine Kraftquelle für mich, mit ihnen in Verbindung zu sein.

Zu meinem Abschied als Schulleiterin habe ich eine ganz tolle Karte bekommen von der Schülersprecherin, bekommen, die mir viel bedeutet.

Immer wieder lese ich sie, sie ist ein wichtiger „Kraftstein“ für mich geworden.

Sie erinnert mich daran, wo ich herkomme.

Zurück zur Unabhängigkeit.

Bleib unabhängig!

Wenn jemand etwas von dir will, kannst du selbst entscheiden, wie du mit der Bitte oder Anfrage umgehst. Nicht jede Anfrage musst du annehmen und du musst auch nicht auf jedes Problem eine Lösung haben. Geh in die Beziehung, freue dich einfach, wenn Menschen etwas von dir möchten. Nimm dir Zeit, versuche zu verstehen, worum es dem Gegenüber geht. Mehr musst du nicht tun. In 95 Prozent der Fälle bist du nicht diejenige, die die Lösung finden muss.

L steht für LICHT

Die Eule steht für Weisheit. Da dieser Vogel auch in der Dunkelheit sehen kann, wurde lange Zeit angenommen, dass er mit seinen Augen Licht erzeugen kann.

Dieses Licht, welches der Vogel aus sich selber schöpft, dringt durch die Augen wie durch Fenster nach außen. Da Weisheit ebenfalls mit Licht in Verbindung gebracht wird („das Licht der Weisheit“, welches der Weise aus sich selber schöpft, und die Umwelt ihm nicht geben kann), liegt die Übertragung auf die Eulenvögel nahe und dichtete ihr diese Eigenschaft an.

Für mich steht LICHT bezogen auf die Schulleitung für zwei Dinge:

1. Praxis ohne Theorie ist blind

2. Du musst nicht alles ändern, aber mach das Licht an.

Was meine ich damit?

Es ist okay zu tun was du tust, zu entscheiden was du entscheidest, aber mach es bewusst. Mach dir bewusst was dahintersteht an Theorien und Prozessen, z.B. wenn eure Teamarbeit nicht effizient ist. Du musst es nicht ändern, oder sofort ändern, aber erkenne es an, sei ehrlich und mach dir die darunterliegenden Prozesse bewusst.

Das zweite E steht für ERRUNGENSCHAFT

Erkenne an, was du leistest und sei stolz darauf.

Das klingt so banal und ist doch so grundlegend und wichtig.

Immer noch haben wir eine Stimme im Kopf, die uns sagt, dass wir nicht über unsere eigenen Erfolge reden sollen.

Eigenlob stinkt.

Ein schwedischer Schulleiter erzählte mir mal, dass die schwedische Kultur das nicht kennt und er das als typisch deutsch empfindet.

Und ist das so??? Stinkt Eigenlob wirklich, also ist es schlecht für uns als Sozialwesen, wenn wir uns selbst loben?

Oder ist es ein Glaubenssatz, der uns davon abhält unsere Erfolge das das zu nehmen, was sie sind?

Als Erfolge, die uns stolz machen und eine Kraftquelle sind?

Obwohl ich denke, dass es ein Glaubenssatz ist, fällt es sehr selbst schwer meine Erfolge überhaupt zu sehen.

Ja, so ist es. Ich sehe sie nicht, sie sind für mich selbstverständlich.

Hier habe ich einen blinden Fleck.

Es ist der pure Wahnsinn.

Wenn du hier auch Betroffene oder Betroffener bist, habe ich einen erprobten Rat für dich:

Führe ein Erfolgstagebuch!

Ein Erfolgstagebich ist ein Buch, in das du deine Erfolge schreibst, zu einer festen Tageszeit odereinmal in der Woche, zum Beispiel immer am Freitag.

Damit du eine Leitungspersönlichkeit wirst, die ihre Errungenschaften kennt und benennen kann.

Deine Erfolge sind die Trittsteine auf denen du gehst.

Eine Eule ist ein weiser und eleganter Vogel.

Eine Eule kann praktisch regungslos mit dem Hintergrund verschmelzen.

Eine Eule kann fast lautlos durch die Luft gleiten.

Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich das nie erreichen werde. Schon das Fliegen ist ein grundsätzliches Problem, da ich gar keine Flügel habe.

Andererseits geht es vielleicht doch, als Leitungspersönlichkeit kannst du von oben auf deine Schule schauen und sehen was da ist. Du kannst beobachten, lautlos wie die Eule und deine eigene Entwicklung sehen und die deines Teams.

Du kannst deine Unabhängigkeit wahren, das Licht anmachen und deine Errungenschaften feiern.

Mach es zusammen mit deinem Team!

Sei anders als die Eule, sei kein Einzelkämpfer.

Du schaffst das, woher ich das weiß?

Ich habe den Weg ausprobiert. Er trägt!

Und melde dich bei mir, wann immer du magst.

Genau für dich bin ich da, um dir Abkürzung und Räuberleiter zu sein.

Alles Liebe

Sandra Schumacher

Wunder. Fliegen. Weiter.

Die Schulleitung – ein Lebenswendepunkt

Nicht mehr Teil des Kollegiums, autsch das tut richtig weh

Was ist ein Lebenswendepunkt?

Möchtest du die Dynamik des Lebenspunktes an dem du gerade stehst besser verstehen? Ein vollständigeres Bild von dir und deiner Lebenssituation bekommen? Darin verbirgt sich  die Chance ein zufriedener Mensch zu werden. Dein  Leben bewussterzu steuern und besser einzuschätzen, wo du gerade stehst.
Lebenswendepunkte haben zwei Seiten

Das ist ein Punkt in deinem Leben, an denen sich dein Leben positiv verändert. Du hast etwas grundlegend neu verstanden, dich geöffnet für eine neue Herausforderung oder einen mutigen Schritt gewagt.

Dein Leben lässt sich einteilen in den Abschnitt vor diesem Wendepunkt und nach diesem Wendepunkt.

Unser Leben hat mehrere dieser Wendepunkte. Wir erleben sie nicht immer bewusst, wenn du aber auf dein bisheriges Leben zurückblickst findest du sie. Sie unterteilen dein Leben ganz deutlich in verschiedene Abschnitte.

Die Übernahme einer Position als Schulleiter*in ist auf jeden Fall ein Lebenswendepunkt

Warum?

Du stößt auf neue Aufgaben und Herausforderungen. Du entwickelst neue Fähigkeiten und Blickwinkel. Du lebst eine neue Rolle. Die Menschen behandeln dich anders, manche Menschen sehen sogar deinen Wert als gestiegen an.

Durch viele, viele kleine und große Entscheidungen positionierst du dich, was für eine Schulleitung du sein willst.

Wofür du stehen willst, was die Menschen hinter deinem Rücken über dich sagen sollen (und nicht nur positives, das kaufst du mit der Rolle natürlich auch ein, das ist ein Gesamtpaket. In diesem Gesamtpaket bekommst du auch massive Kritiker*innen mitgeliefert, aber dazu an anderer Stelle mehr, dieses Thema ist ein eigener Blogpost wert).

Du triffst vielleicht auch Entscheidungen von denen du befürchtest, dass sich dein Bild im eigenen Spiegel verändern wird. Entscheidungen, die nicht gut sind, weil die Situation keine gute Entscheidung ermöglicht.

All diese Prozesse verändern dich, lassen dich reifen und wachsen.

Warum sind Lebenswendepunkte wichtig?

Jetzt fragst du dich vielleicht, wofür es wichtig ist, dich mit den Wendepunkten in deinem Leben zu beschäftigen?

Es hilft dir, dich selbst und deine Entwicklung besser zu verstehen. Du kannst durch das bewusste Wahrnehmen deiner Wendepunkte, diese auch besser einordnen und ihre genaue Bedeutung für deine Persönlichkeitsentwicklung wahrnehmen. Du verstehst die Dynamik des Lebenspunktes an dem du gerade stehst besser.

Wenn es dir gelingt ein vollständigeres Bild von dir und deiner Lebenssituation zu bekommen, dann hast du die Chance ein zufriedener Mensch zu werden. Du steuerst dein Leben bewusster und kannst einschätzen wo du gerade stehst.

Ein Wendepunkt hat immer zwei Seiten.

Eine Seite beendet etwas, schließt einen Lebensabschnitt ab und die andere Seite beginnt etwas, läutet einen neuen Lebensabschnitt ein.

Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen:

Das Beispiel Karen

Ich erläutere es am Beispiel von Karen.

Karen war Ende 30, als sie sich dazu entschloss, sich auf die Stelle als Schulleiterin zu bewerben. Sie war bereits kommisarische Schulleitung für ein Jahr, als sie sich fest für die Stelle bewarb.

Sie war als Lehrerin angesehen und beliebt. Ihre Beziehung zu den Jugendlichen war ein Vorbild für ihre Kollegen und regelmäßig fragten Kollegen sie, wenn sie fachlich nicht weiterkamen. Karen hatte für alle ein offenes Ohr, war im Kollegium beliebt und eine sehr kompetente Lehrerin. Es war eine gute Voraussetzung, um Schulleiterin zu werden. Sie genoss also die Akzeptanz und den Respekt des gesamten pädagogischen Teams.

Das Bewerbungsverfahren war transparent und offen und als sie den Job bekam, freute sie sich sehr auf die neue Aufgabe, da sie der Meinung war, dass sie ziemlich gut wusste, was auf sie zukam und sich den Aufgaben komplett gewachsen fühlte.

Nach ein paar Monaten merkte sie, dass die Gespräche erstarben im Lehrerzimmer, wenn sie es betrat. Die Kolleg*innen behandelten sie anders. Sie gehörte nicht mehr dazu, sie gehörte jetzt zur Leitung. Das traf Karen. Sie fühlte sich nicht mehr wohl in der Leitungsrolle, schlief schlecht und begann an der Richtigkeit ihrer Entscheidung die Schulleitung zu übernehmen, zu zweifeln. Da kam sie zu mir. Wir betrachteten den Lebenswendepunkt „Übernahme der Schulleitung“ von allen Seiten. Für Karen war es der nächste logische Schritt, der sich gut an ihre Entwicklung als Lehrerin anschloss. Sie hatte sich bewusst dafür entschieden und fühlte sich gut vorbereitet. Das Jahr als kommisarische Schulleitung hatte ihrem Selbstbewusstsein gut getan.

Sie nannte diese Seite des Wendepunktes „Schulleitung mein logischer nächster Schritt“, der griffige Name, den sie wählte war, „Weiterentwicklung“.

Leben ist wachsen.

Die andere Seite war für sie, das ihr der kollegiale Austausch, die Gemeinschaft mit den Kolleg*innen unglaublich wichtig war. Sie hatte jahrelang daraus ihre Kraft gezogen und sich nach den Ferien auf die Kinder gefreut, aber fast noch mehr auf die Kolleg*innen. Nun hatte sie das Gefühl, dass das zu Ende war. Es machte sie traurig. Andererseits verstand sie auch, dass es nichts persönliches war, sondern, dass sie als Schulleiterin eine andere Funktion hatte und es wichtig war, dass sie mit der Distanz, die die Kollegen zu brauchen scheinten, souverän umging.

Es ging für sie um die Akzeptanz der Schulleitungsrolle als eigenes Selbstverständnis und sie nannte diese Seite „Rollengestaltung“. Nun war klar, dass sie sich nicht als Opfer der Einstellungen der Kolleg*innen sehen würde, sondern dass sie tatsächlich ein ganz eigenes authentisches Selbst- und Rollenverständnis kreieren wollte.

Dafür nahmen wir uns einige Zeit im Coaching. Ich möchte den Prozess hier nicht vollständig darstellen, nur den Teil, den die Arbeit mit dem Lebenswendepunkt betrifft.

Karen überlegte sich Sätze, die mit „Ich, Karen bin als Schulleiterin…“ und kreiierte sich damit ein ganz eigenes Rollenverständnis. Bezogen auf die Zugehörigkeit zum pädagogischen Team überlegte sie sich, dass sie akzeptieren würde, dass sie nicht mehr so dazu gehörte, wie das als Lehrerin der Fall war. Doch sie wollte nicht ganz auf dieses Zugehörigkeitsgefühlt verzichten und überlegte weiter, wie könnte ihr das gelingen?

Der Lebenswendepunkt Schulleiterin werden

Nach einigen Tagen des Nachdenkens, kam sie auf eine smarte und einfache Idee: Warum nehme ich es nicht selbst in die Hand und schaffe diese Gemeinschaft. Und das tat sie.

Sie kochte einmal im Monat Freitagmittags in der Schulküche Spagetti für die Kollegen. Mit diesem zwanglosen Essen wollte sie das Wochenende einläuten. Sie lud die Kolleg*innen dazu ein und diese freuten sich riesig über diese Wertschätzung ihrer Chefin und kamen sehr gerne. Karen konnte bei diesen Essen ihr Bedürfnis der Zugehörigkeit erfüllen.

Karens Zufriedenheit mit ihrer Rolle wuchs wieder.

Bald übernahmen die Kollegen abwechselnd das Kochen am Freitag und verwöhnten ihre Führungskraft und sich selbst mit diesen geselligen Essen. Die Anerkennung und die Akzeptanz trug Karen auch in schwierigen Zeiten. Es war ihr gelungen, ihren Lebenswendepunkt positiv zu gestalten.

Hätte sie das nicht aktiv gemacht, hätte es sein können, dass sie begonnen hätte ihre Entscheidung Schulleiterin zu werden zu hinterfragen oder zu bereuen. Dieser Prozess hatte ja sogar schon begonnen. Wäre er weitergegangen, hätte das leicht zu Unzufriedenheit und Zweifel geführt. Möglicherweise hätte sie und ich viel Energie darauf verwendet, sich zu fragen, ob eine Entscheidung richtig war.

Durch die bewusste Gestaltung der Lebenswendepunkte vermeidest du das.

Der Effekt auf die insgesamte Lebenszufriedenheit lohnt sich.

Das Beispiel von Karen zeigt das, wie ich finde sehr deutlich.

Stehst du gerade vor einem Lebenswendepunkt?

Ich hoffe es für dich, denn sie sind das Salz in der Lebenssuppe!

Sandra Schumacher

Wunder. Fliegen. Weiter.